Das Fest "Kursker Nachtigall"

 

 

Die Nachtigall ist das Symbol unserer Partnerstadt Kursk. An schönen Sommerabenden hört man den Gesang dieses Vogels in den Parks der Stadt und in den Auwäldern am Fluss. Jedes Jahr Anfang Juni findet in der Stadt das Fest „Kursker Nachtigall“ statt.

Mit dem Nachtzug von Moskau kommend trifft unsere kleine Urlaubergruppe morgens am Bahnhof der Stadt ein. Es gibt einen stürmischen Empfang durch unsere Freunde. Nachmittags geben sie uns ein ganz tolles Fest mit Bauernwagen, Zigeunermusik, altrussisch gekleideten Bauern und russischem Essen im gemütlichen und gepflegten Restaurant „Traktir“ an der Ausfallstraße Richtung Moskau.

Am nächsten Tag, einem Freitag, beginnen in der Stadt die Veranstaltungen zum Fest „Kursker Nachtigall“. Die Partnerstadt Speyer ist mit einer großen Bürgergruppe vertreten, uns ernennt man flugs zur „offiziellen Delegation der Partnerstadt Witten“ und lädt uns zu den Veranstaltungen ein. Sie beginnen mit einer Straßenbahnfahrt auf Oldtimer-Wagen durch die ganze Stadt bis zum Straßenbahnmuseum, in dem die Entwicklung dieses für Kursk wichtigen Verkehrsmittels dokumentiert ist.

Wir machen später einen Besuch im Institut für Sozialbildung und abends sind wir eingeladen im Altenheim „Sowjeta Veteranow“. Die beiden Frauen der Heimleitung, Tatjana und Tatjana, leisten hier unter den schwierigen finanziellen Verhältnissen eine vorbildliche Arbeit.

Am Samstag findet vormittags die Einweihung des Denkmales auf dem neu angelegten Friedhof für deutsche Kriegsgefangene statt. Eine eindrucksvolle und feierliche Veranstaltung mit dem Chor Capella, einer Militärkapelle, vielen russischen und deutschen Rednern und dem Metropoliten von Kursk, der mit seinen Mönchen das orthodoxe Totengebet zelebriert. Russen und Deutsche legen Blumen auf die Gedenktafel vor dem hohen Kreuz mit der weiten Hügellandschaft im Hintergrund.

Nachmittags besuche ich unseren Freund Gennady und seine Eltern Paulina und Iwan. Die alten Leute freuen sich mächtig über meinen Besuch, ich lernte sie 1990 kennen bei meiner ersten Reise nach Kursk. Damals luden sie meine Frau und mich zu einem Abendessen in ihre Wohnung ein.

Am Sonntag schließlich der Höhepunkt des Festes. Die Hauptstraße Leninskaja ist gesperrt. Vereine, Betriebe, Händler und Kunsthandwerker haben ihre Stände aufgebaut. Es gibt Gebäck zu kaufen, Gegrilltes, Getränke und vieles andere mehr. Das Wetter ist schön, auf den Straßen flanieren die Menschen in Festtagskleidung, die Rekruten und Kriegsveteranen tragen ihre Uniformen.

Um 11.00 Uhr ist Eröffnung des „Deutschen Zentrums“ im Haus des Wissens. Es gibt viele Reden, Musik und eine feierliche Durchtrennung des Bandes vor der Tür durch die Repräsentanten aus Kursk und Speyer. Das Zentrum entstand mit Unterstützung durch die Stadt Speyer. Im Haus ist großes Gedränge und es gibt ein reichhaltiges Programm für die Besucher.

Nachmittags lädt der Kursker Bürgermeister zu einem Bankett ein mit viel Musik und gutem Essen. Danach folgt noch ein ganz tolles Programm für alle im Theater der Jugend von Chormusik über Klassik bis Jazz. Höhepunkt ist ein gemeinsamer, improvisierter Auftritt von Musikern aus Kursk und Speyer.

Abends fahren wir gemeinsam mit unseren Gastgebern hinaus vor die Stadt an einen See. Der Tag endet mit Kuchen und Tee und einer Besichtigung der Wohnungen unserer russischen Freunde.

 

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Eine Flussfahrt auf der Swapa im Gebiet Kursk

 

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