Besuch aus Kursk 1998

Am Sonntag den 30.8.98 hielt der Reisebus am Wittener Bahnhof. Er nahm die 17 Gäste aus der Partnerstadt in Russland auf zur langen, dreitägigen Rückfahrt in ihre Heimat.

Gut eine Woche war die Gruppe zu Gast beim Freundeskreis Witten-Kursk, die Besucher wohnten bei Wittener Familien und erlebten ein dichtes und nach Angabe der Gäste "anstrengendes, interessantes und informatives" Programm.

Schwerpunkt des informativen Programmteiles war die Wittener Stadtgeschichte vom Dorf zur Industriestadt, die Wiege der industriellen Entwicklung der Kohle im Muttental und die Industriegeschichte des Reviers unter dem Motto " Die Entwicklung der Industrie im Ruhrgebiet - von der Kohle zum Sonnenkraftwerk". Die von Mitgliedern des Freundeskreises ausgearbeiteten Vorträge, eine Stadtrundfahrt, eine Wanderung im Muttental, die Besichtigung des Stahlwerkes Lohmann in Herbede, schließlich eine ganztägige Rundfahrt im Ruhrgebiet mit den Stationen Bergbaumuseum - Wohnsiedlung Dahlhauser Heide - Zeche Hannover - Zeche Zollverein - Wissenschaftspark Gelsenkirchen und Universität Bochum zeigte eindrucksvoll und anschaulich die Entwicklung des Industriereviers und den Wandel vom Zentrum der Montanindustrie zur Region neuer Technologien und der Wissenschaft. Besonders beeindruckte die Besucher der Umgang mit den musealen Resten der Industriegeschichte und der im Ganzen doch recht große Aufwand für die Bewahrung von wichtigen Industriedenkmalen.

Den kulturellen Teil des Programmes bildete ein Besuch des Märkischen Museums, ein Abend im Christopherus-Haus in Witten Annen, bei dem Wittener Künstler ihre Werke vorstellten, ein Besuch der Musikschule im Haus Witten und ein Orgelkonzert in der Johanniskirche.

Schließlich stand auf dem Programm ein Mittagessen mit dem Wittener Bürgermeister Klaus Lohmann, ein Besuch im Altenzentrum der AWO auf der Egge, eine Besichtigung des Hochregallagers der Firma Ostermann und ein Tagesausflug nach Köln.

Bei einer öffentlichen Abendveranstaltung stellten sich die Politiker Christel Humme (SPD), Paul Disselhoff (CDU) und Eckhard Stratmann-Mertens (Bündnis 90/Die Grünen) den Fragen der Gäste und gaben Auskunft zu aktuellen politischen Themen des laufenden Wahlkampfes, zur Frage der Osterweiterung der Nato und zum Thema der politischen Beziehungen unseres Landes zu Russland.

Die Gäste erhielten bei der Diskussion, an der sich auch Wittener Bürger beteiligten, einen Eindruck davon, wie diese politischen Fragen bei den Parteien, aber auch bei den Bürgern, bewertet werden.

Beim Abschiedsabend am Samstag den 29.8. im Evangelischen Gemeindehaus Bommern fanden sich die Gäste, die Gastgeberfamilien und der Freundeskreis noch einmal mit Essen und Trinken, Singen und Tanzen zusammen. In den Gesprächen klang aber auch die Sorge der Gäste über die aktuellen politischen Ereignisse in ihrer Heimat durch, die sie auch schon die ganze Woche am Fernseher und in den deutschen Zeitungen verfolgt hatten. Die Sorgen um die Zukunft werden jetzt wieder größer sein, die Entwicklungen sind ungewiss. Einig waren sich Gäste und Gastgeber, dass sie miteinander eine schöne, interessante und anstrengende Woche verlebt haben und das Netzwerk der Städtepartnerschaft wieder ein klein wenig dichter geknüpft wurde.

 

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